Überlegen Sie sich die Anschaffung eines Haustieres gründlich! Es ist kein Spielzeug das bei Lustlosigkeit einfach in eine Ecke gestellt werden kann. Gerade die kontaktliebenden Chihuahuas verlangen ständige Fürsorge. Ungerne leben sie längere Zeit alleine. Dürfen Sie Haustiere halten? Hat niemand aus Ihrem Familienkreis eine Allergie auf Hundehaare? Kann jemand Ihren Liebling während Ihrer Ferienabwesenheit aufnehmen? Kaufen Sie nicht ein Welpen aus Mitleid (aus Kofferräumen, an Tankstellen, Parkplätzen). Veterinärische Betreung für kranke Welpen können oft den Kaufpreis um das Mehrfache übersteigen!
Kaufen Sie nicht Welpen die jünger als 8 Wochen alt (siehe Impfausweis) und nicht mindestens 1 Mal geimpft worden sind. Achten Sie darauf, dass der Welpen auch gesund scheint. Die Kennzeichnung durch Mikrochip ist übrigens jetzt Pflicht – auch dies sollte er dokumentiert haben! Unterstützen Sie Züchter und nicht Händler. Der Züchter kann Ihnen wichtige und interessante Informationen über das betreffende Welpen geben. Sie haben somit auch Gewähr das der Welpen nicht mit überall zugekauften, unter Umständen kranken Welpen in Kontakt gekommen ist. Beim seriösen Züchter laufen Sie auch weniger in Gefahr einen Mischling zu kaufen.
Leisten Sie keine Zahlung im voraus (auf noch so ein verlockendes Angebot) mit dem Versprechen dass Ihnen das Welpen zugestellt wird. Verlangen Sie vom Verkäufer einen schriftlichen Beleg. Nur so können Sie einen allfälligen späteren Anspruch geltend machen. In Österreich werden nach unserer Schätzung etwa 90 % der Welpen illegal angeboten. Nur wer eine gemeldete Zucht oder eine Bewilligung zur gewerblichen Tätigkeit hat, darf gemäß Tierschutzgesetz solche auch anbieten. Verkäufer die mit Namen- und Adressangaben wie: privat, ohne, keine, usw. inserieren erfüllen wohl kaum diese Bedingungen!
Wenn Sie einen kleinen Welpen bei sich aufnehmen, achten Sie darauf, dass der Welpe eine richtige Lebensordnung hat. Es ist wie mit kleinen Kindern! Zeigen Sie ihm vor er sich zur Ruhe zurück ziehen kann, wo er sein Futter und täglich frisches Wasser vorfindet (Bitte beachten Sie unser Welpen-Informationsblatt welches wir bei jedem Welpenkauf mitgeben). Die Großen müssen kontrollieren, ob die Kleinen rechtzeitig und genug essen. Besonders die Chihuahua-Welpen können sich fast bis zum Tode verausgaben! Wirklich, im Ernst: sie können sich so ausschöpfen, dass sie keine Kraft mehr zum Fressen haben! Bitte beachten Sie deshalb unseren Beitrag zur Unterzuckerung.
Ein Chihuahua-Welpen ist kein Industrieprodukt, es ist ein Lebewesen, also kein „plug&play“! Wie alle anderen Lebewesen kann ein Welpen auch krank werden. Ein Welpen muss sich auch zuerst an die neue Umgebung, auch mit einem für ihn neuen Bakterienumfeld anpassen und so sein eigenes Immunsystem aufbauen. Es kann deswegen auch zu Durchfällen kommen! Aber das ist kein Grund für Hysterie, sondern Grund für sorgfältige Pflege. Beachten Sie auch den Beitrag über Giardien / Kokzidien. Falls Sie zu Hause schon andere Haustiere haben, bereiten Sie diese und das Heim für den Neuankömmling vor. Erwachsene Haustiere können Träger von Schmarotzer sein, ohne dass diese Anzeichen zeigen. Waschen Sie deshalb das Fell Ihres Haustieres mit Shampoo aus. Reinigen Sie Fress- und Trinknapf gründlich mit heißem Wasser. Vergessen Sie nicht eine allfällige Katzentoilette gründlich zu desinfizieren (diese wird garantiert von einem Welpen inspiziert) und den Kot auch regelmäßig zu entsorgen!
Als wir das erste Mal diese Situation erleben mussten, hatten wir große Angst und haben unsere Tierärtztin aufgesucht. Aus diesem Grund möchten wir auf dieses Rückwertshusten aufmerksam machen. Dieses Rückwertshusten ist mit "Schnarchgeräuschen" zu vergleichen.
Diese Erscheinung tritt nur hin und wieder auf. Oft bei großer Freude, z.B. wenn das Frauchen nach Hause kommt, oder der kleine Kerl merkt, dass sich das Frauchen auf ihn freut und mit ihm spielen will! Diese Aufregung, ausgelöst durch die Freude, lässt den Chihuahua kurzzeitig schneller atmen und fällt schließlich ins Rückwertshusten. Der kleine Kerl streckt plötzlich und ohne ersichtlichen Grund den Kopf nach vorne, spreizt die Ellenbogen ab und zieht mit einem Röcheln kurz und heftig Luft ein. Manche Hunde taumeln im Rahmen eines solchen „Anfalls", der dann mit einem Schlucken endet. Nach und zwischen den Anfällen sind die kleinen Kerle aber topfit. Der Besitzer glaubt in diesem Moment an einen Erstickungsanfall - verständlicherweise – und es jagt ihm einen gehörigen Schreck ein, doch es besteht kein Grund zur Sorge! Ist der Hund außerhalb dieser Anfälle gesund und munter, und ist seine Atmung ansonsten nicht behindert, bedarf das Rückwärtshusten keiner Behandlung! Rückwärtshusten ist harmlos! Dieser Rückwertshusten kommt auch bei größeren Hunderassen vor!
Sie brauchen in diesem Fall nicht zum Tierarzt!!!
Um dem kleinen Kerl zu helfen kann man folgende Technik anwenden: Man stelle sich über den Hund und umfasst ihn mit beiden Händen, von rechts und links den ganzen Oberbauch mit Ansatz der Rippen und hebt ihn leicht an, hält ihn 2-3 Minuten so und lässt dann ganz langsam wieder los! Wenn das Rückwertshusten, nach dem Loslassen wieder losgeht, waren Sie evtl. zu schnell!! Wiederholen sie dann diesen Vorgang.
Es gibt auch Chihuahuas die mit diesem Rückwertshusten einfach nur Aufmerksamkeit auf sich lenken möchten. In diesem Fall ist schon oft Abhilfe getan wenn man den kleinen Kerl auf den Arm nimmt, gut zuspricht und streichelt. Aber Vorsicht ! Ein Chihuahua ist clever und weis gelerntes wieder einzusetzen. Schnell werden Sie bei Ihren kleinen Kerl lernen, wie Sie und womit Sie, ihm beim Rückwertshusten helfen können.
Bei kleinen Chihuahuas arbeitet der Stoffwechsel (Metabolismus) viel schneller als normal. Beim Spielen und Entdecken der neuen Welt wird oft mehr Energie verbraucht wie vorher getankt wurde! Auch Besitzerwechsel und Stress können eine Fressunlust und damit eine nicht genügende Energieaufnahme bewirken. Deshalb können junge Welpen (bis ca. 7 Monate) und besonders Mini´s an Unterzuckerung leiden. Die beste Vorbeugung ist regelmäßiges Essen und Trinken (alle 3 ÷ 4 Stunden). Schmackhaftes Essen wie Marken-Trockenfutter, gekochtes Geflügelfleisch, fetter Topfen (Speisequark) mit Honig gesüßt oder sogar Babynahrungskonserven mit Fleisch sorgen für ausreichenden Appetit. Dem Trinkwasser darf ohne weiteren Traubenzucker beigemischt werden. Aber wegen Durchfallgefahr, bitte keine Milch! Ebenso die Beigabe (2× täglich) von Vitamin-Pasten (CALO PET) ist äußerst ratsam. Anzeichen einer Unterzuckerung liegt vor, wenn der Welpe beim Laufen umfällt, längere Zeit den Kopf schief hält, regungslos daliegt, am Boden liegt und zuckt oder sich gänzlich versteift (wird oft irrtümlich als epileptischer Anfall gedeutet)! Jetzt ist lebenswichtige, sofortige Hilfe nötig: Verlieren Sie nicht kostbare Zeit mit der Überbringung des Welpen an einen Tierarzt oder - Klinik! Der Welpen kann in´s Komma fallen und nicht mehr aufwachen! Lösen Sie einen gestrichenen Teelöffel Traubenzucker mit ca. 2 ml Wasser auf. Ziehen Sie die Lösung mit einer Spritze auf und geben diese dem Welpen vorsichtig (Verschluckungsgefahr) in den Mund. Falls kein Traubenzucker vorhanden, könnte auch ein vorher gutgeschütteltes Cola-Getränk gute Dienste erweisen. Direkte Eingabe von Traubenzucker oder Honig auf die Zunge und Gaumen ist auch sehr wirksam. Innerhalb kurzer Zeit wird der Welpen wieder auf den Beinen stehen und tun als wäre nichts geschehen. Gönnen Sie ihm aber vorerst Ruhe und beugen Sie in Zukunft gut vor!
Giardien und Kokzidien sind einzellige Parasiten, welche Darmerkrankungen bei Wirbeltieren hervorrufen können. Sogar Menschen können sich mit Giardien anstecken. Zwischen Ansteckung und Auftreten erster Krankheitszeichen können 3 – 25 Tage vergehen. Bei jüngeren und schwachen Tieren ist meist faulig stinkender Durchfall, Bauchblähungen, Krämpfe usw. die Folge, aber die Infektion kann auch symptomlos sein! Trotz der Erkrankung haben die meisten Tiere auch einen völlig normalen Appetit. Von infizierten Tieren werden die Zysten in großer Anzahl über den Kot ausgeschieden. Diese Zysten sind sehr widerstandsfähig, sie überleben in kaltem Wasser und feuchter Umgebung über Monate. Nicht entsorgte „Hinterlassenschaften“ infiszierter Tiere stellen über einen langen Zeitraum eine Infektionsquelle dar und tragen maßgeblich zur Weiterverbreitung von Giardien bei. Sogar unsere Stubenfliege kann Zysten übertragen und uns die so in die Wohnung bringen! Es braucht sich also niemand zu schämen wenn der eigene Hund damit infisziert worden ist! Durchschnittlich jeder sechste Hund in Deutschland ist schon von Giardien befallen (Quelle Veterinäramt Rhein-Erft). Giardien hat es schon zur Zeit der Dinosaurier gegeben. Das Aussterben dieser Tiergattung haben aber nicht die Giardien bewirkt! ...weitere Informationen über Giardien ...siehe auch "Giardien bei Hund, Katze und Mensch: Auf dem Weg zur Weltherrschaft?"
Nebst hygienischen Massnahmen, wie tägliches desinfizieren (heiss auswaschen) des Futter- und Fressnapfes, sofortigem Entsorgen von Kot, regelmässigem shampoonieren des Felles (bei langhaarigen Tieren, das Sauberputzen der Analregion nach Kotabsatz mittels Feuchttücher gibts es von schulmedizinischer Seite zwei Medikamente mit den Wirkstoffen Metronidazol und Fenebendazol gegen den Giardienbefall. Panacur ist wegen denn kleineren Nebenwirkungen sehr beliebt. Wichtig ist allerdings die Gabe des Mittels 5 Tage, Pause 5 Tage und 5 Tage Gabe! Im Falle einer Kokzidieninfektion werden in der Regel Sulfonamid oder Sulfonamid-Trimethoprim-Kombination vom Tierarzt verabreicht. Auch dies wieder mit einer Pause zwischen den Gaben.
Um unsere Zucht „sauber“ zu Halten, beugen wir als Profylaxe mit regelmässigen Kuren vor!